Militärischer Dienstgrad: Diese Ränge gibt es bei der Bundeswehr

0

Oberfeldwebel, Oberleutnant und Stabshauptmann militärische Dienstgrade sind vielfältig. Wer sich für eine Laufbahn bei der Bundeswehr interessiert, sieht sich mit vielen Fragen konfrontiert. Welche Ränge es bei der Bundeswehr gibt, wo die Unterschiede liegen und wie eine Laufbahn beim Bund aussehen kann, lesen Sie hier.

Karriere in der Bundeswehr

Wer auf der Suche nach einem Einstieg ins Berufsleben oder einer neuen Karriere ist, stößt schnell auf die Möglichkeiten der Bundeswehr. Eine Großzahl an vielseitigen Berufsfeldern gibt es dabei zu entdecken, Stärken abzuwägen und Informationen zu sammeln. Wer sich für die klassische Laufbahn „beim Bund“ interessiert, wird mit vielen Bezeichnungen bombardiert und muss sich erst einmal ein Bild verschaffen.

Die Bundeswehr zählt nach wie vor zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Es sind über 1.000 Berufe möglich, die zivilen Bereiche miteingerechnet. Über 250.000 Menschen sind bei der Bundeswehr beschäftigt. Ein militärischer Dienstgrad lässt sich am besten über den freiwilligen Wehrdienst erreichen.

Wer eine militärische Laufbahn einschlagen will, muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen. ( Foto: Adobe Stock -  filmbildfabrik )

Wer eine militärische Laufbahn einschlagen will, muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen. ( Foto: Adobe Stock – filmbildfabrik )

 

Voraussetzungen für den Wehrdienst

Wer eine militärische Laufbahn einschlagen will, muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Soldatinnen und Soldaten müssen in Deutschland mindestens 17 Jahre alt sein. Bevor der Wehrdienst angetreten werden kann, sind einige Vorgespräche sowie Test notwendig.

Die Bereitschaft zu Auslandseinsätzen, der Dienst an der Waffe und die Mobilität der Bewerberinnen und Bewerber werden eingängig besprochen. Körperliche, geistige und charakterliche Eigenschaften sind anschließend in Tests in Karriere- und Assessmentcentern gefragt. Physische und psychische Stärke sind ein absolutes Muss, um einen Rang bei der Bundeswehr zu erreichen.

Militärischer Dienstgrad: Was ist möglich?

Bei der Bundeswehr gibt es insgesamt sechs Kategorien, bei denen sich ein militärischer Dienstgrad erreichen lässt. Dazu zählen Mannschaft, Unteroffiziere mit- und ohne Portepee, Leutnante, Hauptleute, Stabsoffiziere und Generale. Hierbei ist die Rangfolge hierarchisch aufsteigend.

Video: Militärgeschichte: Dienstgrade und ihre Entstehung | Bundeswehr

Mannschaft

Zu Beginn gilt man bei der Bundeswehr als Rekrut. Diese Bezeichnung gilt so lange, bis die dreimonatige Grundausbildung abgeschlossen ist. Anschließend wird man zum Gefreiten. Der nächsthöhere Rang kann dann nach 6 Monaten erreicht werden, es folgt die Ernennung zum Obergefreiten. Eine Beförderung zum Hauptgefreiten kann dann nach einer Dienstzeit von 12 Monaten angestrebt werden. Die höchsten Mannschaftsdienstgrade sind dann Stabsgefreiter und Oberstabsgefreiter. Diese Positionen setzen eine 36- beziehungsweise 48-monatige Dienstzeit voraus.

Es ist dabei nicht notwendig alle Mannschaftsdienstgrade zu durchlaufen, um eine höhere Position zu erlangen. Ein militärischer Dienstgrad, wie beispielsweise den Oberfeldwebel, kann man trotzdem erreichen.

Unteroffiziere

Die größte Kategorie der Dienstgrade bildet die der Unteroffiziere. Hier sind insgesamt 7 Positionen möglich. Man unterscheidet dabei zunächst zwischen Unteroffizieren mit und ohne Portepee. Diese Bezeichnung geht ursprünglich auf den Faustriemen am Griff einer Waffe zurück. Heute gilt sie nur noch als Unterscheidung zwischen einem Unteroffizier (mindestens 12 Monate Dienstzeit) und einem Stabsunteroffizier.

Die Ränge darüber (mit Portepee) gelten als Feldwebeldienstgrad:

  • Feldwebel: möglich nach einer Dienstzeit von 3 Jahren
  • Oberfeldwebel: mindestens 5 Jahre Dienstzeit
  • Hauptfeldwebel: Dienstzeit von mindestens 8 Jahren
  • Stabsfeldwebel: mindestens 16 Jahre als Feldwebel
  • Oberstabsfeldwebel: mindestens 19 Jahre als Feldwebel
Die Bereitschaft zu Auslandseinsätzen, der Dienst an der Waffe und die Mobilität der Bewerberinnen und Bewerber werden eingängig besprochen. ( Foto: Adobe Stock -  Thomas )

Die Bereitschaft zu Auslandseinsätzen, der Dienst an der Waffe und die Mobilität der Bewerberinnen und Bewerber werden eingängig besprochen. ( Foto: Adobe Stock – Thomas )

 

Leutnante

Die Beförderung zu Leutnantendienstgrad ins schon nach 3 Jahren Dienstzeit möglich. Man wird zum Leutnant ernannt. Den nächsthöheren Rang bezeichnet man als Oberleutnant. Hierfür muss man zuvor 2,5 Jahre als Offizier gedient haben.

Hauptleute

Ein militärischer Dienstgrad als Hauptmann kann nach 5,5-jährigem Dienst als Offizier erreicht werden. Im militärfachlichen Dienst gibt es außerdem einen weiteren Rang; den Stabshauptmann. Zu diesem kann man nach mindestens 14,5 Jahren als Leutnant oder nach 5,5 Jahren als Hauptmann ernannt werden.

Stabsoffiziere

In der zweithöchsten Kategorie der Stabsoffiziere gibt es wiederum drei verschiedene Ränge. Zum Major kann man nach einer Offizierszeit von 10 Jahren ernannt werden. Für den Rang als Oberstleutnant ist ein Dienst von 12 Jahren als Offizier notwendig und nach 17 Jahren als Offizier ist die Beförderung zum Oberst möglich.

Generale

Ein besonders hoher militärischer Dienstgrad ist in der Kategorie der Generale angesetzt.

  • Brigadegeneral: mindestens das 62. Lebensjahr vollenden
  • Generalmajor: mindestens das 62. Lebensjahr vollenden
  • Generalleutnant: mindestens das 62. Lebensjahr vollenden und mindestens ein Dienstjahr als Generalmajor
  • General („Generalinspekteur der Bundeswehr“): höchster Rand der Bundeswehr, funktioniert als Berater des deutschen Bundesverteidigungsministers, des Bundesinnenministers und der Bundesregierung

Video: Vier Korporale bereits ernannt: Bundeswehr führt neuen Dienstgrad ein

Abzeichen der militärischen Dienstgrade

Um die unterschiedlichen Ränge in der Bundeswehr zu unterscheiden, dienen verschiedene Kennzeichnungen. Mithilfe von Streifen oder Symbolen auf den Schulterklappen sind diese zu erkennen.

Mannschaft

In der niedrigsten Kategorie der Dienstgrade bei der Bundewehr werden schräge Streifen als Erkennung auf den Schulterklappen verwendet:

  • Gefreiter: ein schräger Streifen
  • Obergefreiter: 2 schräge Streifen
  • Hauptgefreiter: 3 schräge Streifen
  • Stabsgefreiter: 4 schräge Streifen
  • Oberstabsgefreiter: 5 schräge Streifen

Unteroffiziere

Soldatinnen und Soldaten des Dienstgrades der Unteroffiziere tragen zunächst Bogen als Abzeichen.

In den höheren Rängen kommen weitere Symbole hinzu:

  • Unteroffizier: nach unten geöffneter Bogen
  • Stabsunteroffizier: nach unten geschlossener Bogen
  • Feldwebel: geschlossener Bogen und nach oben zeigende Spitze
  • Oberfeldwebel: geschlossener Bogen und zwei nach oben zeigende Spitzen
  • Hauptfeldwebel: geschlossener Bogen und ein Kopfwinkel mit der Spitze nach oben
  • Stabsfeldwebel: geschlossener Bogen mit Kopfwinkel und einer Spitze nach oben
  • Oberstabsfeldwebel: geschlossener Bogen mit einem Kopfwinkel und zwei Spitzen nach oben
Um die unterschiedlichen Ränge in der Bundeswehr zu unterscheiden, dienen verschiedene Kennzeichnungen.  ( Foto: Adobe Stock - Thomas )

Um die unterschiedlichen Ränge in der Bundeswehr zu unterscheiden, dienen verschiedene Kennzeichnungen. ( Foto: Adobe Stock – Thomas )

 

Leutnant und Hauptleute

Ein militärischer Dienstgrad als Leutnant ist durch den Einsatz von Metallemblemen erkennbar:

  • Leutnant: ein Metallemblem
  • Oberleutnant: zwei Metallembleme
  • Hauptmann: drei Metallembleme
  • Stabshauptmann: vier Metallembleme

Stabsoffiziere und Generale

Stabsoffiziere tragen zusätzlich zu den Metallemblemen den typisch deutschen Eichenlaubkranz.

Die Generale tragen ihre Abzeichen zusätzlich in goldener Farbe.

  • Major: ein Metallemblem mit Eichenlaubkranz
  • Oberstleutnant: zwei Metallembleme mit Eichenlaubkranz
  • Oberst: drei Metallembleme mit Eichenlaubkranz
  • Brigadegeneral: ein Metallemblem mit Eichenlaubkranz in Gold
  • Generalmajor: zwei Metallembleme mit Eichenlaubkranz in Gold
  • Generalleutnant: drei Metallembleme mit Eichenlaubkranz in Gold
  • General: vier Metallembleme mit Eichenlaubkranz in Gold
Bei der Bundeswehr geht mit einem höheren militärischen Dienstgrad auch eine höhere Besoldung einher. ( Foto: Adobe Stock - filmbildfabrik )

Bei der Bundeswehr geht mit einem höheren militärischen Dienstgrad auch eine höhere Besoldung einher. ( Foto: Adobe Stock – filmbildfabrik )

 

Militärischer Dienstgrad: Aufstiegschancen

Bei der Bundeswehr geht mit einem höheren militärischen Dienstgrad auch eine höhere Besoldung einher. Es bedeutet aber nicht zwangsläufig ein höheres Unterstellungsverhältnis. Dieses wird vielmehr über die Dienststellung (funktionale Eingliederung einer Person in Befehlsstruktur), die Seniorität, den Aufgabenbereich oder Einzelanordnungen geregelt.

Offiziell gilt in Deutschland die Vorgesetztenverordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (VorgV) als elementarer Bestandteil zur Regelung der Inneren Führung bei der Bundeswehr. Hierüber wird das Prinzip von Befehl und Gehorsam durchgesetzt. Ein militärischer Dienstgrad allein definiert also noch nicht die genaue Position in der Organisationsstruktur. Hier liegen weitere Chancen für Soldatinnen und Soldaten.

Fazit: militärischer Dienstgrad

Wer sich für eine Laufbahn bei der Bundeswehr entschieden hat, erhält bei einem der größten deutschen Arbeitgeber viele Chancen. Die Dienstgrade in den unterschiedlichen Kategorien sind vielfältig. Höhere Ränge sind gleichzeitig mit höherer Besoldung verbunden und selbst bei niedrigerer Einstufung erhalten Soldatinnen und Soldaten die Möglichkeit Führungspositionen einzunehmen.

Lassen Sie eine Antwort hier